Postgebäude (erbaut 1684 bis 1689)

Das historische Postgebäude mit Rokoko-Fassade, zwei Sonnenuhren, Reiterstein und prunkvollen Stuckarbeiten in den Räumen ist neben der Pfarrkirche das bedeutsamste Bauwerk in Strengberg und verleiht mit seiner spätbarocken Fassadendekoration dem Ortsbild ein prächtiges Aussehen. Dieses mächtige barocke Gebäude aus dem 17. Jh. diente zur Unterkunft für die k. u. k. Poststation. Hier standen zeitweise 40 bis 60 Pferde zum Wechseln für die Postkutschen und Gespanne bereit. Die „Alte Post“ beherbergte im Laufe der Geschichte prominente Reisegäste. Zu den zahlreichen Persönlichkeiten, die in Strengberg abstiegen, zählten Kaiserin Maria Theresia, Papst Pius VI., Kaiser Napoleon, Erzherzog Franz Joseph (1848) sowie Mozart. Besonders hingewiesen sei auf das "Kaiserzimmer", welches heute als Sitzungs- und Trauungssaal verwendet wird. Das Prunkbett aus dem "Kaiserzimmer" wurde 1885 an das Kaiserhaus für das Schlafzimmer der Kaiserin Elisabeth in der "Hermesvilla" in Lainz verkauft.
Die Errichtung und Ausstattung dieses prächtigen Gebäudes wurde aus dem Ertrag der florierenden Poststation und Herberge finanziert. Die im 18. Jh. umgebaute Poststation ist im Besitz der Marktgemeinde und wird als Amtshaus genützt. Heute sind in dem Gebäude das Gemeindeamt, eine Pizzeria und sowie Wohnungen untergebracht. Besichtigungen können zu den Amtsstunden gegen Voranmeldung besichtigt werden.


Pfarrkirche "Mariä Himmelfahrt"

Ein spätgotischer Bau mit Stern- und Netzrippengewölbe (hauptsächlich 16. Jahrhundert) mit prächtiger barocker Ausstattung und Innenarchitektur. Mit mächtigem kulissenartigen Hochaltar (1781) und barocker geschwungener Orgelempore.


Aukapelle "Mariä Heimsuchung" (erbaut 1851)

Die Kapelle in der Katastralgemeinde Au liegt direkt an der Landesstraße L6106 und damit am Donauradweg. In der Kapelle befinden sich einige bemerkenswerte Statuen wie eine schwarze Madonna mit dem Jesuskind und mehrere Heiligenfiguren. 


1825 brachte Pfarrer Prinz vor das bischöfliche Konsistorium die Bitte um Erbauung einer Dorfkapelle in der Au. Die Gemeinde bestehe aus 289 Personen, sei von der Pfarrkirche 1,5 Stunden entfernt, man höre das Läuten nicht. Die Bitte wurde aber abgelehnt. 1829 wurde der Bau von bischöflicher Seite bewilligt, jetzt versuchte aber die Herrschaft Achleiten den Bau zu verhindern, das bereits begonnene Mauerwerk wurde wieder abgetragen.
1832 begann man auf dem Grund des Johann Wolfslehner, am Hanshieblgute, Untertan der Burg Enns, mit Erlaubnis des Herrschaftskontrollors, aber ohne Wissen des Pfarrers, eine Kapelle zu bauen. Die wahrscheinlich aus der Zeit um 1700 stammende schwarze Muttergottes kam 1847 in die Kapelle. 1851 waren der Bezirkshauptmann von Amstetten und der Bürgermeister von Strengberg Josef Paul Zechner wegen des Baues einer neuen größeren Kapelle in der Au, der Bischof gab seine Bewilligung und so wurde eine Kapelle von 8 Klaftern Länge und 3 Klaftern Breite erbaut, gewölbt und mit Ziegeln gedeckt. Der Turm der Kapelle enthält 2 Glocken. 1852 wurde die Kapelle von Dechant Kuntmann aus St.Valentin und Pfarrer Medard Seeland zu Ehren Mariä Heimsuchung geweiht. 1884 wurde von der Herrschaft bestätigt, dass die Kapelle Mariä Heimsuchung im Besitz der Pfarre Strengberg ist. Damit dieses kleine Baujuwel auch für zukünftige Generationen erhalten bleibt, wurde die Kapelle anlässlich des 170-jährigen Bestehens im Jahr 2022 von vielen Freiwilligen renoviert.

1995 Innenrenovierung
1997 Außenrenovierung
2022 Außenrenovierung


Ehemaliges Altersheim

Das frühere Altersheim, auch "Armenhaus" genannt, wurde 1745 nach Plänen von Josef Munggenast errichtet. In diesem baulich interessanten Gebäude befindet sich eine Kapelle mit dem "Nikolausaltarbild" und einer Ansicht des Stiftes Tegernsee. Das Altarbild stammt aus der im Jahre 1836 abgerissenen Kapelle des Schlosses Achleiten.
Heute sind darin eine Tagesbetreuungseinrichtung, ein Teil des Kindergartens und Wohnungen untergebracht.


Ortskern

Mehrere geschlossene Gruppen von Bürgerhäusern mit schön gegliederten Fassaden aus dem 18. und 19. Jahrhundert.


Pestsäulen

Eine Pestsäule befindet sich bei der östlichen Ortseinfahrt. Dabei handelt es sich um eine Granitsäule mit dem "Gnadenstuhl" (rechts), die nach dem Vorbild des Sonntagberger Gnadenbildes errichtet wurde. (Rechts)  Die andere ist eine Granitsäule mit Tafelbildern (links) und ist gegenüber dem Hotel Vösenhuber zu finden.

Als 1679 die Pest im ganzen Land Tausende von Menschen wegraffte, blieb Strengberg verschont. Zum Dank wurden die beiden Pestsäulen an den Ortseingängen aufgestellt und Wallfahrten abgehalten. Doch im Jahre 1683/84 trat diese Geißel, die ganze Landstriche entvölkerte, auch in Strengberg furchtbar auf, es gab an die 300 Tote. 

Auszug aus: "950 Jahre Strengberg" von Christine Ziervogl 


Meilenstein

Dieser historische Postmeilenstein, ein Entfernungsstein entlang der Kaiserstraße (heutige B-1), ist einer der letzten seiner Art. Der Stein ist bereits 1823 im Franziseischen Katastar vermerkt. An diesem Meilenstein konnte die Entfernung zur Kaiserstadt Wien abgelesen werden, dies war vor allem für das damalige Postwesen in Strengberg wichtig. 

Eine österreichische Postmeile entsprach 4.000 Klaftern. Das Wiener Klafter war bis zur Einführung des metrischen Systems 1871 die übliche Längenangabe und entsprach 1,8965 m. Damit entsprach eine Meile etwa 7,586 Kilometer und 18 7/8 Meilen (wie auf diesem Meilenstein angegeben) etwa 143,19 Kilometer. 

2021 wurde dieser Stein in die Kleindenkmalliste NÖ aufgenommen. 


Johanneskapelle

Die Johanneskapelle ist ein halbrunder Bau mit einem Durchmesser von zwei Klaftern, vorne offen und mit einem Gitter verschlossen. Die steinerne Statue des hl. Johannes wurde Anfang des 18. Jahrhunderts errichtet. 1781 wurde darüber die Kapelle gebaut.

Auszug aus: "950 Jahre Strengberg" von Christine Ziervogl 


Gedenkstein

Auf der dazugehörigen Tafel steht Folgendes:

 Am 8. Mai 1945, dem letzten Kriegstag, begegneten und begrüßten einander an dieser Stelle die amerikanischen und die russischen Streitkräfte als Sieger und Befreier. 
Die US-Soldaten zogen sich bis über die Enns zurück, die sowjetischen Soldaten blieben bis 1955 als Besatzer in unserer Gegend. 
Strengberg, am 8. Mai 2005



Römerstein

Der Römerstein ist ein römischer Grabstein, der 1917 bei Grabungsarbeiten beim Bauernhof Wagner "Wastlbauer" (Unterramsau 7) gefunden wurde. Die Inschriftentafel besagt Folgendes: 

AVR. DOCIMVS. MIL.

LEG. II. ITAL. P. F. ET.

AVPELIA. MATVRA.

VIVI. SIBI. FEC. ET. AVP.

CLAVDIO. FILIO. OBIT. 

ANN. XIIII.

Aurelius Docimus, Soldat

der II. Italienischen Legion, der

Ergebenen und Treuen, und

Aurelia Matura (beide) im Leb-

ben schufen sich und Aurelius

Claudius (ihrem) Sohn, der im Alter von

14 Jahren gestorben ist (diesen Gedenkstein)

Auszug aus: "950 Jahre Strengberg" von Christine Ziervogl